slodkiewicz

„Am schmerzhaftesten war es für mich, dass man sich nicht weiter ausbilden konnte. Erst nach der Rückkehr habe ich die Ausbildung wieder aufgenommen, aber da war ich schon 20.“


Alina Słodkiewicz, geb. Michalak, wurde am 24. Februar 1924 in Zelów bei Łódź (Polen) geboren. Sie hatte einen Bruder. Noch vor dem Krieg zog die Familie nach Pabianice, später nach Złoczew. Der Vater arbeitete zunächst bei der staatlichen Krankenkasse, dann eröffnete er einen kleinen Lebensmittelladen. Bis 1939 schloss Alina die Grundschule ab.

Während der deutschen Besatzung wurde ihre ganze Familie nach Deutschland verschleppt. Die Eltern verloren ihr Haus, das einer deutschen Familie zugewiesen wurde, und mussten bei Wilhelmshaven Zwangsarbeit leisten; der Bruder wurde in einer Fabrik in Kassel eingesetzt. Alina war von 1942 bis 1945 Zwangsarbeiterin bei ELFI/Trillke in Hildesheim.

Nach der Befreiung zog sie zu ihren Eltern in die Stadt Haren, die bis 1948 unter dem Namen Maczków das Zentrum eines polnischen Besatzungsgebiets im Emsland war. Im Mai 1946 kehrte die Familie nach Polen zurück. Alina heiratete, bekam einen Sohn und zog nach Łódź. Sie holte ihre Ausbildung nach und arbeitete bis zur Rente als Buchhalterin. Sie lebt als Witwe in Łódź.

Filmausschnitte

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Interview am 22. September 2007 in Łódź, Interviewführung: Ewa Czerwiakowski und Angela Martin, Kamera: Stanisław Ścieszko; Übersetzung: Ewa Czerwiakowski. Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit/Sammlung Berliner Geschichtswerkstatt